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Fenix ARE-X11

Viele der von mir bevorzugten Taschenlampen haben eines gemeinsam: Sie verfügen über eine integrierte Lademöglichkeit (z.B. per Mikro USB Anschluss). Dieses Feature hat für mich den Vorteil, dass ich mir längere Suchaktionen für die entsprechenden Ladegeräte sparen kann, denn Ladegeräte für Mobiltelefone sind reichlich vorhanden. Aber man benötigt durchaus auch Akkus als Reserve, z.B. bei längeren „Einsätzen“ oder Ausflügen. Natürlich kann man die Lampen mit Mikro USB Ladebuchse auch unterwegs z.B. im Auto oder mit einer Powerbank aufladen, allerdings ist die Lampe dann „blockiert“. Ein Reserveakku samt Ladegerät ist deshalb eine sinnvolle Ergänzung der Ausrüstung. Ich benutze zurzeit vornehmlich die UC 30 und die UC35v2 aus dem Hause Fenix als EDC Lampen. Beide nutzen 18650er Akkus, deshalb lief Katharina von Fenix natürlich offene Türen ein, als sie mir das ARE X11 zum Testen anbot. An dieser Stelle einen herzlichen Dank dafür!

 

Überblick

Bei dem ARE-X11 handelt es sich zunächst um ein Set bestehend aus einem LRB-L18 3500 mAh Lithium-Ionen-Akku samt passendem Ladegerät. Bei dem LRB-18 handelt es sich um den gleichen 18650 Akku welcher sich auch im Lieferumfang der aktuellen Fenix Taschenlampen, die diesen Akku Typ benutzen, befindet. Schaut man sich das Fenix Sortiment genauer an, stellt man fest, dass es bereits mehrere hauseigene Alternativen zum ARE X-11 gibt: So gibt es mit den ARE X1, ARE X2, ARE C1+ und dem ARE C2+ diverse Ladegeräte um einen, zwei oder gleich vier Akkus zu laden.  Allerdings sind diese Ladegeräte normale Ladeschalen und nur bedingt für Unterwegs geeignet. Des Weiteren gibt es mit dem LRB-18U den gleichen Akku auch mit integriertem Mikro USB Anschluss, welcher ein Ladegerät im Grunde überflüssig erscheinen lässt. Das ARE X-11 hebt sich von der hausinternen Konkurrenz durch die Doppelfunktion als Powerbank ab. Das bedeutet man kann mit dem X11 nicht nur Akkus laden, sondern auch unterwegs andere Geräte mit Strom versorgen.

 

Technische Daten und Funktion

Das Gehäuse der X11 besteht komplett aus hochwertigem Kunststoff und ist, wie von Fenix zu erwarten, sehr gut verarbeitet. Das Ganze ist knapp 10,4 cm lang, 2,5cm breit und 3cm hoch. Damit ist es ca. 3,4cm Länger als die Akkuzelle selbst. Ohne Akku bringt das X11 ca. 41 Gramm auf die Waage, inkl. dem Akku sind es dann 132 Gramm. Der Akku wird durch eine transparente Abdeckung in Position gehalten und geschützt. Zum Entnehmen des Akkus muss man die Abdeckung etwas nach hinten schieben und dann aufklappen. Staub- oder Wasserdicht ist das X11 allerdings nicht. In einer Vertiefung an Unterseite des Gehäuses ist das USB Lade bzw. Entladekabel passgenau eingelegt. Eine zusätzliche Sicherung gegen ein Lösen des Kabels gibt es nicht. Man muss daher beim Einlegen darauf achten das Kabel in der richtigen Position einzulegen, ansonsten kann es schnell herausfallen. Das Kabel hat eine Gesamtlänge von knapp 10 cm, abzüglich der Stecker sind es nur 4,5 cm „Kabel“. Das ist zwar nicht viel, aber durch die Baugröße des Gehäuses nun einmal vorgegeben. Zumindest befindet sich das Kabel am Gerät und muss nicht separat mitgeführt werden. Am Kopfende des X11 befindet sich je eine USB und eine Micro USB Buchse. Wie bei einer normalen Powerbank dient die Mikro USB Buchse zum Laden des X11 bzw. des Akkus und die USB Buchse zum „Entladen“ also dem Laden externer Geräte.  Vier LEDs zeigen hier den Ladezustand des X11 an, sowohl beim Laden als auch beim Entladen. Der Ladestrom ist beim X11 mit 1 Ampere pro Stunde angegeben. Dementsprechend dauert das Laden eines 3,5 Ah Akkus bis zu 3,5 Std.

 

Im Einsatz

Bei einem Gegenstand wie dem ARE X-11 ist das Sammeln von Erfahrungen natürlich so eine Sache: Es ist ein „Hilfsgegenstand“ und steht deshalb in der zweiten Reihe. Erst wenn z.B. der Taschenlampe oder dem Smartphone die Energie zur Neige geht kommt das X11 zum Einsatz, also nicht sonderlich oft. Auch ist eine detaillierte Beschreibung des Ladevorgangs sicherlich nicht gerade ein spannender Lesestoff. Also resümiere ich hier lediglich ein paar Punkte die mir persönlich aufgefallen sind.

 

Das Laden und Entladen (als Powerbank) des Akkus benötigt seine Zeit. Ladegeschwindigkeiten wie z.B. bei Smartphones heutzutage üblich erreicht das X11 nicht. Das X11 begrenzt den Lade- und Entladestrom offensichtlich auf die angegeben 1 Ampere pro Stunde. „Stärkere“ Ladegeräte brachten jedenfalls in meinem Test keinen Zeitvorteil. Das Bedeutet, dass man etwa 3 bis 3,5 Stunden zum „befüllen“ bzw. „entleeren“ eines 3500 mAh Akkus benötigt. Das schont zwar den Akku, dauert aber gefühlt recht lange. Fairerweise muss ich anmerken, dass die meisten meiner Powerbanks hier ebenfalls nicht „schneller sind“. Und da man die Akkus aber in der Regel vorbereitend auflädt stellt dies für mich ohnehin kein Problem dar, sollte aber erwähnt werden.

 

Der Transport des X11 stellt kein Problem dar: Es ist leicht und kompakt. Platz findet man in jeder Hosentasche oder dem Rucksack. Ist das Kabel korrekt eingelegt sitzt es fest genug um sich nicht zu verselbstständigen. Das Gehäuse samt Deckel ist stabil gefertigt, so dass ich keine Bedenken habe das Gerät könne Leiden, auch wenn es einmal etwas rauer zugeht.  Leider ist das X11 nicht Wasser- bzw. Staubdicht ausgeführt. Da auch der Deckel Öffnungen aufweist kann man hier nicht einmal von einem Schutz vor Spritzwasser sprechen. Das X11 verfügt immerhin über einen Schutz vor Kurzschlüssen, also sollte auch bei Feuchtigkeit nichts passieren. Hat man das X11 eher im Handschuhfach der im EDC Kit stellt Feuchtigkeit ohnehin kein großes Problem dar. Bei Outdooreinsätzen aber empfehle ich dennoch das X11 z.B. in einer Folie oder Wasserdichten Box zu verstauen.

 

Bauartbedingt fällt das USB Kabel recht kurz aus, ist aber von hoher Qualität. Das Kabel eignet sich auch zur Datenübertragung, z.B. Vom Handy auf den PC. Zudem funktioniert das Ganze in meinem Fall auch mit einem USB-C Adapter problemlos. Das ist keinesfalls selbstverständlich und damit eine positive Überraschung!

Fazit

Das Fenix ARE-X11 kostet knapp 35 €. Ist das nun „viel“ oder „wenig“? Vergleichen wir einfach: Für das Geld bekommt man einen LRB 18 Akku welcher alleine bereits knapp 20 € kostet. Die einfachste Ladeschale von Fenix, die ARE-X1 schlägt mit knapp 10 € zu Buche. Unterm Strich zahlt man also für das Set 5 € mehr. Alternativ kann man die LRB 18U Akkus mit integrierter Ladeautomatik benutzen, diese kostet knapp 24 €, man spart hier also ca. 11 €. In meinen Augen lohnen sich die Mehrkosten für das ARE-X11 durchaus, vor allem aufgrund der Doppelfunktion als Powerbank. Diese macht das X11 zu einem multifunktionalen EDC Gegenstand. Nur der fehlende Schutz vor Feuchtigkeit trübt den, ansonsten wirklich tollen, Gesamteindruck etwas. Gerade weil das X11 so gut konzipiert und verarbeitet ist das etwas schade.  Trotzdem: Das X11 ist ein wirklich praktisches Gadget und wird bei meinem „EDC Kit“ die Powerbank, das USB Kabel und die entsprechenden Reservebatterien ersetzen.

 

 (Harald)

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