· 

EDC Philosophie-Jacke

Warum zu meinem EDC eine Jacke gehört

 

 

 

Ohne zu viel von mir selbst zu verraten: Ich lebe in der Region, die oft als „deutsche Toskana“ bezeichnet wird. Das klingt jetzt im ersten Moment sehr angenehm und urlaubsmäßig, und tatsächlich ist es hier landschaftlich wirklich schön. Wir haben eigentlich alles, was man so zum gediegenen Draußensein braucht, im Umkreis von 15 Kilometern, und wir haben ein milderes Klima, als der deutsche Durchschnitt erleben darf. Allerdings haben wir auch mitunter extrem heiße und eigentlich immer extrem schwüle Sommer. Man ahnt gar nicht, wie anstrengend schlappe 27 Grad sein können, wenn sie sich mit über 70 % Luftfeuchtigkeit paaren.

 

 

 

Und trotzdem verlasse ich mein trautes Heim eigentlich niemals ohne Jacke. Auch nicht bei 38 Grad im Schatten.

 

 

 

Bin ich denn total verblödet?

 

 

 

Wer mich nur flüchtig kennt, würde die Frage mit „ja“ beantworten, vor allem, weil ich auch ansonsten EDC als Lebensphilosophie ernst nehme. Ich trage, obwohl Nichtraucher, ein Feuerzeug mit mir herum. Und ein Taschenmesser. Und einen soliden Kugelschreiber. Und einen Satz der Medikamente, die ich täglich nehmen muss, obwohl ich die eigentlich nur zuhause einnehme. Und ein kleines Set mit verschiedensten Dingelchen, von denen ich hoffe, sie nie zu brauchen. Dazu noch Dinge, die auch „normale“ Menschen mit sich führen – Handy, Geldbeutel, Uhr.

 

 

 

Und das meiste davon trage ich – genau – in meiner Jacke.

 

 

 

Das ist auch schon der Hauptgrund, warum ich ohne Jacke so gut wie nie aus dem Haus gehe. Ich kann darin alles aufbewahren, was ich im EDC mit mir dabei haben möchte, ohne dass es besonders auffällt. Meine Taschen beulen sich nicht verdächtig aus, ich trage keine Gürteltaschen oder sonstige Accessoires, die sonst niemand trägt, und egal, was ich brauche – es ist immer griffbereit. Für mich ist eine Jacke eine Ansammlung kleiner Taschen, die ich direkt am Körper tragen kann.

 

 

 

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob ich den ganzen Kram wirklich brauche. Um sie kurz zu beantworten: Ich hoffe nicht. Aber wenn ich ihn mal brauche, will ich ihn dabei haben. Das ist der ganze Gedanke hinter meinem EDC.

 

 

 

Der zweite Gedanke: Gibt es nicht Wetter, das zu heiß für eine Jacke ist? Dazu kann ich nur sagen: es gibt kein zu heißes Wetter. Es gibt nur ungeeignete Jacken.

 

 

 

Ich trage im Sommer eine Funktions-Fieldjacke von Camel Active, die ich vor Jahren im Sonderangebot für 150 € gekauft habe. Wahrscheinlich war sie deshalb um 50 % reduziert, weil die Kombination aus oliv mit Graustich außen und senfgelbem Mesh innen den meisten Leuten zu hässlich aussah. Für mich war sie ideal: Die Jacke hat sage und schreibe fünf Außentaschen, drei davon verschließbar, eine weitere kleine Mini-Außentasche (in die ziemlich exakt ein Sturmfeuerzeug passt) und zwei Innentaschen, eine auf jeder Seite. Das Material ist eine atmungsaktive Chemiefaser – nicht wasserdicht, aber sehr leicht und luftig, und sollte es darin doch einmal warm werden, sind die Ärmel abtrennbar.

 

Das soll jetzt keine Kaufempfehlung für mein liebstes EDC-Kleidungsstück sein. Zum vollen Preis hätte ich sie nämlich nicht gekauft, und außerhalb eines Waldes wirkt die Farbe wirklich nicht schön, und es muss nicht unbedingt Markenkleidung sein. Ich bin sicher, ihr findet für euch eine EDC-Jacke, die genau zu euch passt, wenn ihr euch an ein paar einfachen kleinen Punkten orientiert:

 

 

 

  1. Taschen! Die Jacke kann gar nicht genügend davon haben.
  2. Leichtes, atmungsaktives Material. Kann eigentlich nicht dünn genug sein, und wenn die Übergangszeit kommt, zieht man halt statt T-Shirt einen Pullover drunter an, und unter den Pullover noch ein T-Shirt. Zwiebel-Taktik ist angesagt – viele dünne Lagen statt einer extrem dicken.
  3. Maschinenwaschbar. Ihr habt vor, das Ding immer zu tragen. Also wird es irgendwann schmutzig werden.
  4. Bequem – eher zu locker als zu eng. Ihr sollt euch wirklich wohl drin fühlen. Und wenn ihr mal zwei Pullover übereinander tragt (siehe Zwiebel-Taktik oben), sollte der Reißverschluss auch noch zugehen.

 

 

 

Für den Winter glaube ich nicht, dass irgend jemand Probleme damit hat, sich eine Jacke anzuziehen, und eine mit viel Platz darin zu haben, ist sicherlich ein leicht zu durchschauender Vorteil. Eure EDC-Winterjacke besitzt ihr vielleicht sogar schon. Und für den Sommer findet sich garantiert auch für euch etwas, mit dem ihr euch anfreunden könnt. Ihr müsst euch nur mal umsehen.

 

 

 

Was solltet ihr nun in eurer EDC-Jacke dabei haben? Nun – das kann ich euch nicht sagen. Jedes EDC ist anders. EDC ist ebenso individuell wie die Menschen, die es leben. Ich hab einen Kumpel, dessen EDC wäre ohne ein paar Kondome nicht denkbar. Für jemand anderen geht es nicht ohne Fahrtenkompass. Ein dritter will vielleicht auf Nummer sicher gehen und hat Tierabwehrspray dabei, und der vierte fühlt sich verloren ohne sein Multitool. Lasst euch von niemandem sagen, wie euer EDC auszusehen hat. Nur ihr wisst, was ihr dabeihaben wollt.

 

 

 

Und wenn ihr es immer dabeihaben wollt, wisst ihr nun, mit welchen Jacken das auch geht. ;-)

 

(BEAN)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0