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CRKT Directive Tanto

Das Design des CRKT Directive stammt vom Designer Matthew Lerch. Das Messer gibt es in zwei Versionen welche sich durch die Klingenform unterscheiden: zum einen eine Droppoint Klinge zum anderen die hier vorgestellte (Reversed-) Tanto Version.


Die Größe des Directive ist ein guter Kompromiss für ein EDC Taschenmesser: Die Gesamtlänge beträgt ca. 21,3 cm, von der ca. 9,2 cm auf die Klinge entfallen (davon ca. 7,5cm geschliffen). Geschlossen ist das Messer ca. 12,3cm lang, 3,5cm hoch und ca. 1cm dick. Bei einem Gesamtgewicht von etwa 136 Gramm zählt das Directive zwar zu den größeren Taschenmessern, lässt sich dennoch gut in der Hosentasche verstauen.  Der Pocketclip lässt sich auf alle vier gängigen Positionen setzten. Hier ist auch mein erster Kritikpunkt: bei vielen Messern, bei denen man den Pocketclip versetzen kann, findet man unweigerlich ungenutzte Aussparungen bzw. Löcher - eben dort wo der Clip nicht angebracht ist. CRKT hat hier eine kleine Metallplatte und zwei Schrauben im Lieferumfang, mit denen sich eine dieser Aussparungen kaschieren lässt. Ein, wie ich finde, wirklich tolles Feature. Leider ist nur eine Abdeckung vorhanden, zwei Aussparungen bleiben deshalb „offen“. In meinen Augen ist das unverständlich: Wenn schon solche Abdeckungen mitgeliefert werden, dann bitte auch in ausreichender Anzahl.

In Punkto Materialwahl und Verarbeitung lässt das Directive zunächst kaum Wünsche offen. 8CR14MoV als Klingenstahl ist für die Preisklasse angemessen. Die FRN- (Glasfaserverstärkter Kunststoff) Griffschalen sind schön gestaltet, wirken hochwertig und fassen sich sehr gut an.  Die Verarbeitung ist praktisch fehlerfrei. Unschöne Spalte, Grate oder ähnliches lassen sich nicht finden. Die Schärfe ab Werk ist ebenfalls tadellos: Rasiertest bestanden.

Der Griff liegt sehr gut in der Hand und ist auch für größere Hände angenehm. Zudem bietet die Fingermulde an der Klinge die Möglichkeit das Messer „kurz“ zu fassen, z.B. für feine Arbeiten. Der Klingenstand ist annähernd mittig. Der Liner Lock arretiert die Klinge spielfrei, keinerlei Klingenspiel ist zu vermelden. Für meinen Geschmack sitzt der Liner Lock etwas zu weit mittig, wodurch das lösen etwas mehr Kraft als nötig erfordert. Die Klinge ist auf Bronze (oder Messing?) Washern gelagert und läuft angenehm weich.

Das Jimping auf dem Klingenrücken und dem Flipper ist in meinen Augen nicht gelungen: Es bietet praktisch keinen Halt. Insbesondere am Flipper ist dies für mich problematisch: sind die Finger trocken flippt das Messer super auf. Sind die Finger allerdings nur leicht schwitzig o.ä., rutscht man schnell vom Flipper ab. Die Klinge öffnet sich dann nicht immer vollständig. Hilft man beim Flippen etwas mit dem Handgelenk nach tritt das Problem allerdings nicht auf. Trotzdem ist dies unschön. Wäre das Jimping hier etwas aggressiver ausgeführt, bestünde das Problem nicht. Die schwarze Beschichtung des Messers spielt hier sicherlich auch mit rein: sie ist recht glatt und beeinträchtigt daher die Schneidleistung nicht negativ. Am Flipper erhöht sie allerdings die „Rutschgefahr“. An sich gefällt mir die Beschichtung aber recht gut, da sie nicht nur gut aussieht, sondern auch die Pflege des Messers vereinfacht. Leider traten schon nach kurzer Zeit Abnutzungserscheinungen am Flipper auf. Hier hätte ich mir etwas mehr Langlebigkeit erhofft.


Fazit

Für ca. 50€ bekommt man mit dem Directive Tanto von CRKT einen guten EDC Begleiter.  Die Materialwahl ist dem Preis angemessen, die Verarbeitung tadellos. Die Kritikpunkte trüben den Gesamteindruck natürlich etwas, allerdings nicht so stark, dass ich von einer Kaufempfehlung absehen würde. Wenn man das Design des Directive Tanto mag, macht man mit dem Kauf des Messers sicherlich keinen Fehler. Aber in der Preisklasse haben eben auch andere Mütter schöne Töchter.

 

(Harald)

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