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Walther EDK

Einleitung

 

Es gibt Tage da ist man kreativ leider etwas eingeschränkt. Dank des schlechten Wetters und meiner Migräne schlug ich mich den Großteil dieses Urlaubstages mit der Ideenfindung für einen neuen Artikel herum. An potentiellen Kandidaten, insbesondere im Messerbereich besteht zwar kein Mangel, aber die Qual der Wahl stellte ein Problem dar. Abhilfe schaffte mir hier Howard, der zufälliger Weise auf der Suche nach einer neuen EDC Klinge ist und mir seine Spezifikationen mitteilte:

Hosentaschengröße, Preis bis maximal 40 €, §42a konform, feststellbare Klinge gewünscht, das Design darf gerne modern sein.

 

Nach einem Blick in meine Vitrine entschied ich mich für das Walther EDK von Umarex, welches ich nun im Folgendem näher vorstellen möchte.

Beschreibung und Details

Da ich die Entstehungsgeschichte des Messers recht interessant finde zitiere ich an dieser Stelle die Angaben auf der Umarex Website.

 

Das deutsche Fachblatt „Messer-Magazin“ rief die Leser zu einem Design-Wettbewerb für ein neues Walther-Klappmesser auf. Der Entwurf von Simon Telpl konnte sich in der Endrunde gegen elf andere Vorschläge durchsetzen und bekam die meisten Leserstimmen. Neben einer bereits vergriffenen limitierten Auflage von 100 Stück (Walther MME mit D2-Klinge und G10-Griffstück) gibt es die preisgünstigere Variante WALTHER EDK (EverydayKnife) entspricht dem Telpl-Design, hat aber eine Klinge aus 440-C-Stahl und Kunststoff-Griffschalen.“

 

Mit einer UVP von knapp 30 € ist das EDK im Budgetbereich angesiedelt. Mit etwas Glück findet man das Messer allerdings ein paar Euro günstiger, z.B. für 24€ inkl. Versand in der Bucht. Hergestellt wird das gute Stück in China, nichts ungewöhnliches in diesem Preissegment. Verpackung und Lieferumfang sind an dieser Stelle ebenfalls erwähnenswert. Bei vielen, deutlich teureren Messern finde ich die obligatorische Pappschachtel kaum erwähnenswert. Bei Walther Messern, 4-5 Stück habe ich bereits, bekommt man eine recht hochwertige Kartonage geliefert. Im Falle des EDK befinden sich zudem die wichtigsten Angaben zum Inhalt auf der Verpackung. Ebenfalls ist hier auch beim EDK ein Gürtelholster aus Nylon im Lieferumfang enthalten. Das Holster wirkt recht hochwertig, stabil und gut verarbeitet. Ich benutze zwar selbst kaum Gürtelholster, allerdings freue ich mich meistens über solche Gimmiks, insbesondere wenn sie einen durchaus hochwertigen Eindruck vermitteln.

Die Materialwahl und Verarbeitung des Messers sind in Bezug auf die Preisklasse gut. Der Übergang von den Kunsstoffgriffschalen zum Kropf könnte etwas besser sein. Ansonsten gibt es hier wenig zu meckern: ausgeklappt hat die Klinge keinerlei Spiel. Der Klingenstand ist fast mittig. Die Klinge läuft auf den Kunsstoffwashern angenehm weich. In der Tat so weich, das man die Klinge mit dem Daumen aufschieben kann. Hier sollte man ggf. die Achsschraube etwas fester anziehen um im Rahmen des §42a zu bleiben. Einen Kritikpunkt gibt es allerdings noch zu vermelden: Der Klingenwiderstand bei geschlossener Klinge ist nicht optimal. Die Klinge hat eingeklappt etwas Spiel, die Klingenspitze kann hier minimal aus dem Griff ragen. Für mich traten diesbezüglich keine Probleme auf. Es ist aber theoretisch möglich, dass sich z.B. beim Ziehen des Messers die Klingenspitze verfängt und man ggf. das Messer damit unbeabsichtigt öffnet, die Hosentasche perforiert oder sich gar verletzt. Wie gesagt, mir ist dergleichen bisher nicht passiert und das Ganze nur bei genauerer Betrachtung aufgefallen.

Der Linerlock greift gut, könnte aber für meinen Geschmack etwas tiefer sitzen. Das Jimping „beisst“ zwar bei normalem Gebrauch nicht, aber man spürt es bei festem Zupacken doch deutlich, was nach längerem arbeiten unangenehm werden kann.

Das Jimping auf dem Klingenrücken ist meiner Meinung nach wirklich toll. Es bietet einen sehr guten Halt und ist gleichzeitig nicht zu agressiv um unangenehm zu wirken. Die Fingermulde an der Klinge ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Für feine Arbeiten hilfreich und gut ins Design eingefügt, aber gerade mit größeren Fingern läuft man mitunter Gefahr in die Klinge zu rutschen. Die Kombination aus 440C Stahl und der matten Beschichtung gefällt mir übrigens sehr gut. Das Messer kommt ab Werk in einer ordentlichen Schärfe und lässt sich einfach nachschärfen - was man auch des öfteren tun muss. Die Beschichtung sieht nicht nur gut aus, sie macht die Klinge zudem relativ unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und Rost.

Der Pocketclip bekommt von mir ebenfalls Lob. Bei einem zweihändig zu öffnenden Messer ist die Position meiner Meinung nach relativ egal. Das er rechts, tip up angebracht ist kommt meinem Geschmack allerdings sehr entgegen. Zudem ist er relativ klein und unauffällig und stört beim Arbeiten überhaubt nicht. Er hält das Messer aber sicher in Position und gleitet gut über den Stoff der Hose. Zudem ist noch genug Platz um das Messer mit Daumen und Zeigefinger zu greifen. Auf einen Lanyard könnte man verzichten. Das Lanyardloch selbst ist übrigens gut positioniert, ganz am Ende des Griffes.

Technische Daten

Gewicht: 92 g

Klingenform: Droppoint

Griffmaterial: Kunststoff

Klingenlänge: 75 mm

Gesamtlänge: 182 mm

Klingenmaterial: 440C Stainless Steel

Arretierung: Linerlock

 

Fazit

 

Das Design des Walter EDK gefällt mir gut. Es wirkt in meinen Augen frisch und modern. Einzig das Finish des Kropfes glänzt mir persönlich etwas zu stark. Ich hätte es lieber matt, im Farbton der Klinge gesehen. Verarbeitung und Funktion sind, gemessen am Preis, wirklich gut und die kleineren Schwächen fallen für mich nicht sonderlich ins Gewicht. Es gibt in dem Preisbereich natürlich eine starke Konkurrenz in Form diverser Chinamarken wie z.B. Sanrenmu, Ganzo oder Enlan und natürlich den Budget Modellen diverser anderer Hersteller. Gefällt einem das Design macht man mit dem Kauf eines Walther EDK in meinen Augen allerdings keinen Fehler.

 

Harald

 

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